französischer Politiker; MRG; div. kurzzeitige Ministerämter, u. a. Justiz- und Wohnungsbauminister; Präs. der Europa-Bewegung 1961-1968; Präs. der Radikalsozialist. Partei 1961-1965 und 1969-1971; MdEP; Richter am fr.Verfassungsgericht 1989-1998
* 2. Januar 1922 Azerat/Dordogne
† 6. März 2014 Cahors/Lot
Wirken
Maurice Henri Faure wurde am 2. Jan. 1922 in Azerat (Dordogne) als Sohn eines Lehrers geboren. Er besuchte das Gymnasium in Périgueux und studierte dann die Rechte, Geschichte und Geographie in Bordeaux und Toulouse. Er promovierte zum Dr. jur. und legte das Staatsexamen für das höhere Lehrfach in den Fächern Geschichte und Geographie ab.
F. unterrichtete am Gymnasium und lehrte am Institut für Politische Studien in Toulouse. Während des Krieges betätigte er sich aktiv im Widerstand.
Nach dem Kriege schloss er sich der radikalsozialistischen Partei an, in der er - von 1953-55 als Generalsekretär - so etwas wie einen Gegenspieler von Pierre Mendès France verkörperte. Von 1947-51 war er in den Kabinetten verschiedener radikalsozialistischer Minister vertreten, u. a. als Kabinettschef bei Maurice Bourgès-Maunoury. Ab 1951 vertrat er damals als jüngster Abgeordneter das Département Lot im französischen Parlament. F.war von 1965 bis 1990 Bürgermeister von Cahors.
F. vertrat konsequent die Schuman-Linie und galt bald als ein einflussreicher Sprecher der europäisch gesinnten jüngeren Generation Frankreichs. Er hattte auch die ...